FAQ – Häufig gestellte Fragen
Nachfolgend finden Sie Antworten auf ein paar der meist gestellten Fragen, die Patienten vor oder auch während der kieferorthopädischen Behandlung stellen. Da jede kieferorthopädische Behandlung individuell geplant und durchgeführt wird, können auch Fragen entstehen, die hier nicht aufgeführt sind. Bitte zögern Sie nicht, uns direkt zu kontaktieren. Wir werden gerne alle Fragen in einem persönlichen Gespräch beantworten und Ihnen ausführliche und individuelle Informationen geben.
Wir empfehlen die erste kieferorthopädische Kontrolle im Alter von ca. 6 Jahren, also wenn der Schneidezahnwechsel beginnt. In Ausnahmefällen kann auch schon früher eine kieferorthopädische Beratung erforderlich sein. Dann wird Ihr Hauszahnarzt Sie sicherlich darauf hinweisen. Ob und wann eine kieferorthopädische Behandlung erforderlich ist, entscheidet sich nach genauer Überpüfung des Gebisszustandes. Im Durchschnitt ist ein Behandlungsbeginn im Alter von 9-11 Jahren.
Normalerweise dauert eine aktive Behandlung ca. 2-3 Jahre, danach schließt sich immer eine mindestens einjährige Retentionszeit an.
Je nach Ausgangsbefund, Ausmaß der erforderlichen Zahnbewegungen und Mitarbeit seitens des Patienten kann die aktive Behandlungszeit aber auch kürzer bzw. länger sein. Wir empfehlen zudem eine „lebenslange“ Stabilisierung der Frontzahnstellung mittels geklebten Retainern, um das Risiko eines Rezidivs (Zurückwandern der Zähne in Richtung Ausgangsposition) zu verringern.
In der Regel beginnt eine kieferorthopädische Behandlung, wenn der Zahnwechsel abläuft. In dieser Phase findet auch das meiste Körperwachstum statt. Mit einer herausnehmbaren Zahnspange kann man nicht nur die Platzverhältnisse für die neuen Zähne verbessern, sondern auch das Wachstum von Ober- und Unterkiefer und deren Lage zueinander positiv beeinflussen. Eine Multibracket-Apparatur wird im Normalfall erst eingesetzt, wenn alle bleibenden Zähne vorhanden sind. Das ist mit ca. 12-14 Jahren der Fall. Hiermit werden dann noch vorliegende Zahnfehlstellungen korrigiert und die Verzahnung fein eingestellt.
Zuerst sollte mit den Fingern und der Zunge überprüft werden, ob die Zahnspange gut sitzt, nicht kippelt und nicht zu locker ist bzw. nicht ins Zahnfleisch drückt.
Nach dem ersten Einsetzen einer herausnehmbaren Spange kommt es anfangs meist zu einem vermehrten Speichelfluss, da die Zahnspange zunächst als „Fremdkörper“ empfunden wird. Wie die Nahrung wird die Zahnspange reflexartig eingespeichelt. Trotz der vermehrten Speichelbildung sollte darauf geachtet werden, dass man sich kein Schlürfen und Hochziehen des Speichels angewöhnt, sondern „normal“ schluckt.
Durch die Wirkung der Zahnspange auf die Zähne und Weichteile kann es zu einer erhöhten Empfindlichkeit einzelner Zähne, zu Druckstellen bzw. Schleimhautirritationen und zu Verspannungen (Muskelkater) der Kau- und Nackenmuskulatur kommen.
Alle Symptome sollten nach 3-4 Tagen wieder verschwinden. Sollten Druckstellen/ Schleimhautirritationen nicht wieder weggehen oder die Zahnspange nicht korrekt sitzen bitten wir um Kontaktaufnahme mit der Praxis. In diesem Fall muss die Spange etwas angepasst werden.
Bei einer Behandlung mit Alignern werden oftmals sog. Attachments auf die Zähne geklebt, die sich beim Einsetzen oder Herausnehmen der Aligner auch mal vom Zahn lösen können. Auch kann es mal vorkommen, dass ein neu eingesetzter Aligner nicht gleich gut passt. In diesen Fällen bitten wir um zeitnahe Kontaktaufnahme mit unserer Praxis, um einen kurzfristigen Notfalltermin zu vereinbaren. Denn nur wenn die Aligner richtig auf den Zähnen sitzen und die erforderlichen Attachments vorhanden sind, kann die gewünschte Zahnbewegung erfolgen.
In diesen Fällen bitten wir um zeitnahe Kontaktaufnahme mit der Praxis, um einen kurzfristigen Notfalltermin zu vereinbaren. Sollte die Zahnspange trotz Bruch oder verbogener Drahtelemente getragen werden können, bitten wir dies auch bis zum Notfalltermin zu tun.
Morgens nach dem Aufstehen sollte die Zahnspange mit Zahnbürste und Zahnpasta gut gereinigt werden. Wird die Zahnspange tagsüber ab und zu herausgenommen (zum Bsp. beim Sport oder zu Essenszeiten), dann sollte die Zahnspange immer unter fließendem Wasser abgespült werden. Trocknet nämlich der Speichel auf der Zahnspange, kann es zu unangenehmer Geruchsbildung und zu Ablagerungen kommen. Sollten mit der Zeit dennoch Ablagerungen auf der Zahnspange entstehen, können diese mit verdünnter Essigessenz angelöst und mit einer Zahnbürste abgeschrubbt werden.
In der Zeit, in der die Spange nicht getragen wird, sollte sie entweder in der von uns mitgegebenen Spangendose oder in einer anderen Dose mit Luftlöchern aufbewahrt werden. Gerne kannst Du die Zahnspange auch in ein Wasserglas legen.
Bitte vermeide es, die Zahnspange in ein Papiertaschentuch oder eine Serviette einzuwickeln, da es hierbei öfter vorkommt, dass jemand anderes es als Müll ansieht und versehentlich in den Müll wirft. Auch sollte die Zahnspange nicht einfach so herumliegen, damit niemand versehentlich darauf tritt oder ein Haustier darauf herumknabbert.
Nach dem Einsetzen der festsitzenden Zahnspange kommt es – bedingt durch den therapeutischen Druck der auf die Zähne ausgeübt wird – rasch zu einer erhöhten Beweglichkeit der Zähne. Diese Lockerung ist gewünscht, da sich die Zähne in eine andere Position bewegen sollen. Da die Zähne hierdurch etwas empfindlich sein oder sogar schmerzen können, ist es ratsam, anfangs eher weiches und kleingeschnittenes Essen zu sich zu nehmen.
Prinzipiell sollte beim Essen stets darauf geachtet werden, dass vorsichtig abgebissen und gekaut wird, damit sich die Brackets oder Bänder nicht von den Zähnen lösen und der Drahtbogen nicht bricht.
Üblicherweise kommt es in den ersten Tagen auch an den Weichteilen (Zunge, Lippen, Wangen) zu Reizungen, da sich die Brackets/ Bänder anfangs scharfkantig anfühlen bzw. an den Weichteilen reiben. Jeder Patient bekommt von uns Schutzwachs ausgehändigt, womit die Brackets und Bänder nach Bedarf abgedeckt werden können, bis sich die Weichteile an die Zahnspange gewöhnt haben.
Gewöhnlich lassen die Schmerzen nach ein 3-10 Tagen wieder nach und die Schleimhautirritationen verschwinden. Je nach Schmerzempfinden kann die Einnahme eines Schmerzmittels sinnvoll sein.
Da Essensreste und Getränke aufgrund der Brackets länger an den Zähnen haften bleiben und sich somit das Kariesrisiko erhöht, empfehlen wir nach jeder Hauptmahlzeit die Zähne zu putzen. Die Aufnahme klebriger und stark zuckerhaltiger Speisen wie Kaubonbons und Schokolade sowie süßer oder saurer Getränke (z. Bsp. Limonade, Säfte, Cola, Energydrinks) sollte reduziert werden. Die richtige Mundhygiene wird von uns erklärt und sollte auch beim Zahnarzt regelmäßig kontrolliert werden. Wir raten zudem eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung während der Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange an.
Sicherlich bedarf es einer Eingewöhnungsphase, da durch die Brackets auf den Zähnen Schleimhautirritationen an den Lippen und Wangen entstehen können und die Zähne durch die gewünschte erhöhte Beweglichkeit etwas druckempfindlicher sind. Nach ca. drei bis vier Wochen sollte mit etwas Übung aber wieder ein guter Ansatz möglich sein, sodass wieder schöne Töne aus dem Instrument erklingen werden.
Die Milchzähne im Seitenzahnbereich dienen als Platzhalter für die nachfolgenden bleibenden Zähne. Ist der baldige Durchbruch des bleibenden Zahnes noch nicht zu erwarten, dann sollte die Zahnlücke mittels eines kieferorthopädischen Platzhalters gehalten werden, um eine Lückeneinengung durch aufwandernde oder kippende Nachbarzähne zu verhindern. Sollten Milchschneidezähne frühzeitig verloren gehen (dies passiert oftmals durch ein Trauma), dann muss nichts unternommen werden.
Die Entfernung bleibender Zähne im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung kann in Ausnahmefällen erforderlich sein, zum Beispiel wenn alternative Platzbeschaffungsmaßnahmen nicht möglich sind oder aufgrund des bereits abgeschlossenen Körperwachstums eine funktionskieferorthopädische Bisslagenkorrektur nicht mehr möglich und eine Dysgnathie-Operation nicht gewünscht wird. Bevor wir Zähne extrahieren lassen, findet natürlich ein ausführliches Aufklärungsgespräch mit Ihnen und eine Rücksprache mit Ihrem Hauszahnarzt statt.
Generell gibt es keine Altersbegrenzung für die Durchführung kieferorthopädischer Maßnahmen. Ästhetische und funktionelle Zahnfehlstellungskorrekturen lassen sich bis ins hohe Alter erfolgreich beseitigen. Voraussetzung hierfür ist jedoch ein guter Zustand der Zähne und des Zahnhalteapparats. Lassen Sie sich gerne von uns und Ihrem Zahnarzt beraten.
Das ist vom Alter und Ausgangsbefund abhängig. Ist der Patient jünger als 18 Jahre und liegt ein gewisser Umfang der Zahnfehlstellung bzw. Kieferfehllage (Schweregrad 3, 4 oder 5) vor, werden die Kosten zunächst zu 80% oder 90% übernommen. Bei Erwachsenen werden die Kosten nur dann übernommen, wenn eine kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgische Therapie indiziert ist (d. h. wenn neben Zahnstellungsänderungen auch eine operative Korrektur der Kieferlage zueinander erforderlich ist).
Der vom Versicherten zu zahlende 10- bzw. 20%-ige Eigenanteil wird nach Abschluss der Behandlung von der gesetzlichen Krankenkasse zurückerstattet, sofern die Behandlung zu einem ordnungsgemäßen Abschluss kommt.
Dies setzt voraus, dass vereinbarte Kontrolltermine wahrgenommen und die Anweisungen des Behandlers befolgt werden. Bei auftretenden Unregelmäßigkeiten und der Gefahr, dass das Behandlungsziel patientenverschuldet nicht erreicht werden kann, sind wir als Behandler dazu verpflichtet, die gesetzliche Krankenkasse darüber zu informieren. Diese kann dann ggf. den vom Versicherten geleistete Eigenanteil einbehalten.
Kosten für Zahnfehlstellungskorrekturen, die überwiegend aus ästhetischen Gründen gewünscht sind, bzw. Fehlbildungen geringeren Umfangs (Schweregrad 1-2) werden von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen. Gerne besprechen wir mit Ihnen mögliche Ratenzahlungen.
Damit die Behandlung wie geplant weiterlaufen kann, bitten wir um schnellstmögliche Kontaktaufnahme mit unserer Praxis, um einen kurzfristigen Notfalltermin zu vereinbaren, damit die Behandlung nicht durch unerwünschte Zahnbewegungen verzögert wird.
Sollte der Drahtbogen aufgrund des gelösten Brackets zu sehr pieksen, kann dieser vorsichtig durchgezwickt und entfernt werden.